Hinweise zur Magenspiegelung

Die Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm wird in der Arztsprache Ösophago-Gastro-Duodenoskopie genannt. Bevor wir eine Magenspiegelung machen, gibt es in der Regel einen Termin in unserer pädiatrischen gastroenterologischen Ambulanz, um zu prüfen, ob diese Untersuchung notwendig und sinnvoll ist. Gelegentlich kann diese Frage bereits zwischen unserer Ambulanz und dem betreuenden Kinderarzt geklärt werden. In diesem Fall werden Sie direkt zur Endoskopie stationär einbestellt.

Die Magenspiegelung führen wir in der Regel in Vollnarkose durch, in Einzelfällen nach vorheriger Absprache in tiefer Sedierung. Der Aufenthalt dauert normalerweise eine Nacht. Nur selten ergibt sich ein Grund für einen längeren Aufenthalt.

Ablauf der Magenspiegelung

Vorstationärer Tag

  • Der vorstationäre Tag muss innerhalb von 7 Tagen vor geplanter Endoskopie stattfinden, meist findet er am Tag vorher statt.
  • Wir benötigen eine Gerinnung und ein Blutbild, das nicht älter als 4 Wochen sein darf. Sie können Vorbefunde gerne mitbringen. Aufklärungsgespräch in der Anästhesie mit Einwilligung in die Narkose.
  • Falls noch nicht ambulant erfolgt, führen wir ein Aufklärungsgespräch über die Untersuchung mit Einwilligung in die Endoskopie und Gelegenheit für weitere Fragen.

Untersuchungstag

  • Bitte melden Sie sich bis 7:15 Uhr auf der Station 20/4
  • Ab der Nacht müssen die Patienten nach Vorgaben der Anästhesie bitte nüchtern bleiben. Bei Bedarf kann gegen Durstgefühl eine Infusion gegeben werden.
  • Etwa eine halbe Stunde vor der Magenspiegelung bekommt man ein Beruhigungsmedikament, so dass die Nervosität verschwindet. Eltern können ihre Kinder bis in den Untersuchungsraum begleiten. Während der Untersuchung müssen Angehörige leider draußen bleiben, können aber nach dem Aufwachen sofort wieder dazu kommen.
  • Bei der Magenspiegelung wird mit einer Kamera bis in den Dünndarm vorgespiegelt. Neben der Beurteilung des Aussehens der Darmwände können mit dem gleichen Gerät Proben zur weiteren mikroskopischen Untersuchung und für mikrobiologische Untersuchungen gewonnen werden. Das tut auch nach dem Aufwachen nicht weh.
  • Die eigentliche Untersuchung dauert in der Regel 10 bis 15 Minuten. Wegen der Vor- und Nachbereitung der Narkose sollten Eltern allerdings eine Wartezeit von 40 bis 60 Minuten einrechnen.
  • Nach der Magenspiegelung können die Eltern ihr Kind zunächst im Aufwachraum sehen und dann wieder auf die Station begleiten.
  • Der Kreislauf wird zunächst noch mit einem Monitor überwacht und es wird regelmäßig Blutdruck gemessen.
  • In der Regel gibt es erst etwas zu trinken und später am Untersuchungstag auch wieder normale Mahlzeiten.
  • Direkt im Anschluss oder am Nachmittag werden die ersten Ergebnisse der Magenspiegelung mit den Eltern besprochen.

Entlasstag

  • Am Entlasstag folgt noch eine kurze Kontrolluntersuchung.
  • Die Eltern erhalten einen vorläufigen Arztbrief.
  • Falls bei der Magenspiegelung Proben entnommen wurden, sollten Sie in unserer Infoline im Erdgeschoss einen Ambulanztermin zur Befundbesprechung vereinbaren. Bis die Befunde vorliegen, kann es 3 bis 6 Werktagen dauern. Der Termin sollte also nicht zu früh sein.

Verschiedenes zur Magenspiegelung

  • Bitte beachten Sie, dass wir zumindest am Aufnahmetag eine Begleitperson benötigen, die medizinisch sorgeberechtigt ist.
  • Bitte informieren Sie uns, wenn das Kind sich kurz vor dem geplanten Termin zur Magenspiegelung einen Infekt zugezogen hat. Je nach Ausprägung muss der Termin evtl. verschoben werden. Durch die vorherige Absprache ersparen Sie sich womöglich eine unnötige Anfahrt.
  • Ihr Kind sollte über mindestens drei Monate vor der Magenspiegelung KEINE glutenfreie/arme Diät (Weizeneiweiß) machen, außer eine Zöliakie ist bekannt. Sollte das Kind im Vorfeld weizenarm ernährt worden sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.
  • Bitte informieren Sie uns darüber, wenn Ihr Kind einen Säureblocker einnimmt (z.B. Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Ranitidin).
  • Für die Endoskopie benötigen wir unbedingt eine Einweisung vom Kinderarzt oder von einem niedergelassenen Gastroenterologen, für den Kontrolltermin eine Überweisung.