Moderne Operationsverfahren
Wichtigstes Ziel bei der Behandlung von Knorpelschäden ist eine frühzeitige Diagnose nach falladaptierter Untersuchung (körperlich, konventionelle Röntgen-Aufnahmen, CT, MRT) mit zügiger Festlegung des weiteren Behandlungsablaufes. Mittlerweile stehen uns eine Vielzahl moderner Operationsverfahren zur Verfügung, die wir in Abhängigkeit vom Schadensausmaß und vom Alter des Patienten anwenden.
Glättung, Refixierung oder Ersatz
Oberflächliche Knorpelschäden können wir im Rahmen einer "Schlüsselloch-Operation" glätten (Knorpelglättung), um weitergehende Veränderungen zu vermeiden. Bei akuten Unfällen kann es zum Ausreißen von Knorpelteilen kommen, die wir mit Mini-Schrauben, auflösbaren Stiften oder Dübeln wieder befestigen können (Refixierung). Tiefer reichende Knorpeldefekte können wir mit der Technik der Mikrofrakturierung behandeln. Dabei schlagen wir mit speziellen Meißeln kleine Löcher in die Knochenschicht unterhalb des Knorpels, sodass Knochenmarkzellen in den Defekt einwandern können. Diese entwickeln sich dann zu einem Ersatz-Knorpel und füllen den Defekt auf.
OCT, OATS oder Mosaikplastik
Des Weiteren bieten wir in unserer Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie folgende Verfahren an: Zwei bis fünf Quadratzentimeter große, tief reichende Gelenk-Knorpel-Defekte können wir bei Patienten zwischen dem 18. und 50. Lebensjahren mit Knorpel-Knochen-Zylindern auffüllen und den Defekt damit komplett verschließen. Dieses Verfahren wird als OCT, OATS oder Mosaikplastik bezeichnet. Die Entnahme der Zylinder erfolgt an Regionen des Gelenks, die nicht belastet sind. Allerdings können wir nicht beliebig viele Zylinder nebeneinander positionieren. Dies hängt zum einen mit der abnehmenden Stabilität zusammen, je mehr Zylinder wir in einen Defekt einbringen. Zum anderen steht nicht unbegrenztes Spenderareal zur Verfügung – es sei denn wir entnehmen die Zylinder am anderen Kniegelenk vor.
Transplantation von Knorpel-Zellen
Mehr als fünf Quadratzentimeter große, tief reichende Gelenk-Knorpel-Defekte können wir bei jüngeren Patienten zwischen 18 und 50 Jahren mit der Transplantation körpereigener Knorpel-Zellen (Autologe Chondrocyten-Transplantation) behandeln. Bei einer Arthroskopie entnehmen wir aus einem nicht belasteten Kniegelenkanteil kleine Knorpel-Knochen-Zylinder und senden diese an ein Spezial-Labor zur Gewebezüchtung. Drei Wochen nach der Entnahme-Operation erfolgt die Transplantation der gezüchteten Knorpel-Zellen durch eine gewebeschonende zweite Operation.