Rückenschmerzen können völlig unterschiedliche Ursachen haben. Zu unterscheiden sind sogenannte spezifische von unspezifischen Rückenschmerzen. Bei spezifischen Rückenschmerzen lässt sich eine Ursache wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall feststellen. Wohingegen unspezifische Rückenschmerzen ohne eine solche erkennbare Strukturstörung bestehen und von daher am ehesten als funktionell verursacht angesehen werden können.
Wie bei vielen Krankheiten spielt die Psyche auch oder gerade bei der Entstehung von Rückenschmerzen eine große Rolle. So äußern sich sogenannte somatoforme Störungen häufig im Bereich des Rückens. In solchen Fällen wird ein primär seelischer Konflikt über eine körperliche Manifestation adressiert. In der Behandlung von Rückenschmerzen ist es daher von großer Bedeutung, die psychische/seelische Verfassung des Patienten mit in die Behandlung einfließen zu lassen.
Ein häufiger Wechsel aus stehender, gehender und sitzender Tätigkeit ist ideal. Zudem ist es sicher von Vorteil, Zwangshaltungen oder sogenannte repetitive, das heißt sich häufig wiederholende Tätigkeiten, zu vermeiden. Grundsätzlich kann man sagen, dass Aktivität dem Rücken gut tut.
Dies kann je nach körperlicher Konstitution und auch dem zugrunde liegendem Krankheitsbild im Falle von Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Idealerweise sollte dies von Ärzten oder von Physiotherapeuten überprüft werden. Grundsätzlich ist es so, dass einseitige Übungen nicht zu empfehlen sind. Wohingegen Übungen, die die komplette Rumpfmuskulatur beanspruchen, empfehlenswert sind.
Prinzipiell gilt, dass jede Form körperlicher Aktivität bei Rückenproblemen zu empfehlen ist. Somit können nahezu alle Sportarten (Individual- und Mannschaftssportarten) empfohlen werden. Als ideal gelten Fahrradfahren, Schwimmen und Walking.
Bei akuten und intolerablen Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sind die Beschwerden akut, aber tolerabel, kann durchaus auch abgewartet werden, insbesondere, wenn keine Warnsymptome wie Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Fieber bzw. Gewichtsverlust vorliegen. Bei anhaltenden Beschwerden (in aller Regel mehr als sechs Wochen) sollte jedoch auch bei fehlenden solchen Roten Flaggen ein Arzt konsultiert werden.
Immer dann, wenn das Beschwerdeniveau für den Betroffenen nicht tolerabel ist. Daneben bei Vorliegen von Lähmungen, Gefühlsstörungen, Störung der Blasen- und Mastdarmfunktion und nicht zuletzt bei Rückenschmerzen, deren Auftreten in zeitlichem Zusammenhang mit sogenannten Roten Flaggen steht. Hierzu zählen Gewichtsverlust, Fieber, oben genannte neurologische Ausfallserscheinungen oder andere Anzeichen für eine zugrunde liegende systemische Erkrankung. Diese kann sich dann im Bereich der Wirbelsäule im Sinne zum Beispiel eines Tumors oder einer Entzündung manifestieren.
Prinzipiell ist die Indikation zu einer Operation vor allem dann gegeben, wenn für einen Patienten trotz Anwendung anderer Therapieverfahren keine ausreichende Linderung seiner Beschwerden zu erzielen ist. Daneben sind sicher neurologische Ausfallserscheinungen wie Lähmungen, Gefühlsstörungen oder Blasen-/ Mastdarmfunktionsstörungen ein Grund für eine Operation. Ebenso wie erhebliche Instabilitäten der Wirbelsäule, wie dies zum Beispiel bei einem Bruch der Fall sein kann. Dies muss jedoch von Fall zu Fall individuell entschieden werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier.