Er ermöglicht ein minimal-invasives, millimetergenaues Operieren: der OP-Roboter DaVinci Xi® Multiport, der seit einem Jahr im Westpfalz-Klinikum im Einsatz ist. Von einer Konsole aus steuert der Operateur den Telemanipulator mit Hilfe von Controllern und Fußpedalen. Den Verlauf der OP behält er über einen Bildschirm im Blick. „Der DaVinci Xi® Multiport ist das Beste, was der Markt derzeit hergibt“, sagte Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. habil. Christian Mönch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin und Ärztlicher Direktor. Er stellte den Roboter am 29. Januar beim eHealth-Symposium Südwest 2020 im Business + Innovation Center (BIC) in Kaiserslautern vor.
Mehr als 150 regionale Vertreter aus Medizin, Forschung, Wirtschaft und Politik nutzten das eHealth-Symposium, um sich über die rasanten Entwicklungen im Bereich eHealth auszutauschen und miteinander zu vernetzen. Im Zentrum der Veranstaltung, die dieses Mal sogar ausgebucht war, stand die Frage: Wie kann das Gesundheitssystem von der Digitalisierung profitieren? „Ich freue mich, dass auch Experten aus unserem Haus wieder mit interessanten Vorträgen vertreten waren und wir den Praxisbezug zur Digitalisierung in der Medizin aufzeigen konnten“, sagte Peter Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums.
Neben der Präsentation des OP-Roboters DaVinci stand unter anderem auch ein Referat zur patientenspezifischen Therapieplanung am 3D-Modell von Hirnaneurysmen auf dem Programm. Priv.-Doz. Dr. med. André Kemmling, Chefarzt der Klinik für Neuroradiologie am Westpfalz-Klinikum, erläuterte, wie Ärzte an diesen lebensgroßen Nachbildungen der Hirnarterien von Patienten Instrumente testen und Eingriffe üben können. „Das erhöht für mich als Anwender extrem die Sicherheit“, sagte Dr. Kemmling, der die Modelle seit einigen Jahren erfolgreich druckt.
Außerdem war das Westpfalz-Klinikum beim eHealth-Symposium mit einem Vortrag über digitale Möglichkeiten der Emotionsbeeinflussung vertreten: Dr. med. Alexander Jatzko, Chefarzt der Klinik für Psychosomatik erläuterte, wie digitale Verfahren dabei helfen können, Gefühle unter Kontrolle zu bringen. So gelinge es beispielsweise durch spielerische Elemente in Gesundheits-Apps positive Emotionen zu wecken. Bei psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Stresserkrankungen sei es deshalb unter Umständen sinnvoll, solche Methoden einzusetzen.
Neben dem Westpfalz-Klinikum präsentierten auch andere Unternehmen innovative Ideen und spannende Digitalisierungstrends. Beispielsweise hat die Universität Kaiserslautern kürzlich die Gesundheits-App „Stress-Mentor“ auf den Markt gebracht hat. Die App vermittelt bewährte Stress-Management-Methoden mithilfe von spielerischen Elementen. Und das Berner Unternehmen legal-i zeigte auf, wie sich das medizinische Versicherungsrecht mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) weiterentwickeln lässt.
Die Referate haben deutlich gemacht: Die Gesundheitsbranche befindet sich im digitalen Umbruch und künstliche Intelligenz spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Südwesten Deutschlands treiben bereits heute viele Mediziner, Kliniken, Forschungsinstitute, IT-Firmen und Start-ups diese Entwicklung voran und gehen völlig neue Wege im Bereich IT-gestützter Medizin.
Ziel des eHealth-Symposiums Südwest: „Wir wollen zeigen, wie innovativ unsere Region ist“, sagte Dr. Stefan Weiler, Geschäftsführer des BICs. Und Andreas Klüter, CTO und Geschäftsführer der Empolis Information Management GmbH, ergänzte: „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen ist angekommen und birgt gerade im Rahmen des Digitale-Versorgung-Gesetzes viel Potenzial – das eHealth-Symposium zeigt, was heute schon möglich ist.“
BIC, Empolis und Westpfalz-Klinikum haben das eHealth-Symposium Südwest 2018 gemeinsam aus der Taufe gehoben. Erstmals als Mitveranstalter dabei war in diesem Jahr 5-HT Digital Hub Chemistry&Health. Deren Geschäftsführer Stefan Kohl sagte: „Die vielen guten Rückmeldungen haben mich sehr gefreut. Schön, dass wir mit Start-ups und unserem Netzwerk die Veranstaltung weiter verstärken konnten.“