Mit einem kleinen integrierten Computer und einem Bildschirm in Augennähe ausgestattet kann die Datenbrille in Echtzeit virtuelle Objekte wie zum Beispiel Zusatzinformationen ins Sichtfeld einblenden. „Auf diese Weise kann der Anwender vor Ort mit Technikern und Bio-Ingenieuren im engen Austausch stehen“, erläutert Prof. Dr. med. Burghard Schumacher, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2. Und auch ärztliche Kollegen können zugeschaltet werden.
Ob bei einem Ersatz der Aortenklappe (TAVI), einer Katheter-Ablation oder beim Wechsel eines Defibrillators – das Portfolio der Datenbrille deckt die gesamte Breite der kardiologischen Eingriffe ab. Sie kann überall dort zum Einsatz kommen, wo Expertise benötigt wird oder das Sichtfeld mit jemand anderem geteilt werden soll. „Es gibt immer wieder das Bedürfnis nachzufragen“, sagt Prof. Schumacher. „Aber wenn wir dafür immer einen Produkt-Experten hierher bestellen müssten, würde das die Abläufe sprengen.“
Dank der Datenbrille können sich die Mitarbeiter der Klinik nun virtuell von Produkt-Spezialisten in der jeweils angewendeten Technik oder Software schulen lassen oder einen Kollegen einbeziehen. Weil der Träger der Datenbrille beide Hände zur Verfügung hat und nicht mit der Technik hantierten muss, kann er nach wie vor zu jeder Zeit seiner medizinischen Hauptaufgabe nachkommen. Sein Blick bleibt immer auf den Patient gerichtet.
„Letztendlich profitieren vor allem unsere Patienten immens davon, denn wir können auch in schwierigen Fällen sofort Expertise anbieten“, so der Chefarzt. Mit der Einführung der digitalen Datenbrille in der Kardiologie baut das Westpfalz-Klinikum seine digitale Infrastruktur weiter aus. „Wir schaffen die Grundlage für einen standortübergreifenden Daten- und Wissensaustausch“, sagt Frank Ebling, Leiter des Referats IT.