Kaiserslautern. Gerade mal 540 Gramm wiegt Theo, als er am 23. September 2022 im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern mehr als 4 Monate zu früh und per Kaiserschnitt zur Welt kommt. 33 Zentimeter ist er groß. „Theo gehörte zu den extrem unreifen Frühgeborenen und war gerade an der Grenze zur Lebensfähigkeit“, sagt Jessica Weber, Oberärztin und Leiterin der Neonatologie. Trotzdem kämpft er sich ins Leben. Immer an seiner Seite: seine Eltern Katherina und Boris Wittemann.
Katherina Wittemann erinnert sich noch genau, wie sie ihren Sohn zum ersten Mal sah. „Mir kommen heute immer noch die Tränen, wenn ich an diesen Moment zurückdenke“, sagt sie. So klein und zerbrechlich sieht er aus, als er da auf der neonatologischen Intensivstation im Inkubator liegt. „Auf so etwas waren wir nicht vorbereitet.“
Ein Geschenk Gottes
Als Theo zur Welt kommt, hat die damals 38-Jährige bereits vier Wochen im Westpfalz-Klinikum verbracht. Zuvor hat ihr Frauenarzt bei einer Kontrolluntersuchung festgestellt, dass sich ihr Muttermund viel zu früh schon geöffnet hat. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig als zu liegen. „Es war hart, aber ich hätte auch noch länger gelegen, wenn es hätte sein müssen“, erinnert sich Katherina Wittemann.
Trotz eiserner Disziplin der Mutter ist die Geburt am 23. September 2023 nicht mehr aufzuhalten. Um 12:41 Uhr ist ihr Baby da. Noch nicht einmal einen Namen haben die Eltern zu diesem Zeitpunkt ausgesucht. „Wir dachten, wir haben noch genug Zeit“, sagt die Mama. Also entscheiden sie sich spontan für Theodor – das heißt Geschenk Gottes. Ein vielsagender Name.
Theo meistert tapfer viele Herausforderungen
Auch wenn Theo anfangs klein und zerbrechlich ist, entpuppt er sich schnell als Kämpfer. Bereits am ersten Tag schnappt er sich mit seiner winzigen Hand sofort den Finger seines Papas und hält ihn fest. Und so meistert er in den folgenden Monaten mit der Unterstützung seiner Eltern und des Teams des Perinatalzentrums am Westpfalz-Klinikum auch tapfer viele Herausforderungen.
„Wie viele Frühgeborene konnte Theo seine Temperatur nicht halten, musste über Sonde ernährt und längere Zeit beatmet werden. Auch eine Infektion blieb ihm nicht erspart“, sagt Jessica Weber. Doch zu einer Hirnblutung – ebenfalls eine sehr häufige Komplikation bei extrem Frühgeborenen – kommt es zum Glück nicht. „Das war sehr wichtig für seine weitere Entwicklung“, so die Neonatologin.
Erschöpft aber glücklich
Seine Eltern sind immer für Theo da. Nachdem sie Weihnachten und Silvester auf der Intensivstation gefeiert haben, wird Theo Anfang Januar auf Normalstation verlegt. Am Rosenmontag dürfen ihn Katherina und Boris Wittemann dann endlich – in einem kleinen Raupenkostüm – mit nach Hause nehmen. „Wir waren sehr erschöpft, aber auch erleichtert und glücklich. Endlich durften wir Eltern sein“, sagt die Mutter.
Während der ersten Zeit zu Hause wird die Familie von Mitarbeitenden der Sozialmedizinischen Nachsorge am Westpfalz-Klinikum begleitet. „Denn der Übergang von der Rundumversorgung der Klinik in das Kinderzimmer zu Hause stellt häufig eine besondere Herausforderung dar“, sagt Eva-Maria Jung, Leiterin der Sozialmedizinischen Nachsorge. „Im Rahmen der Nachsorge möchten wir gerne dabei entsprechend dem Bedarf unterstützen.“
Optimistischer Blick in die Zukunft
Auch wenn Wittemanns immer mal wieder Rückschläge erleben, weil Theo aufgrund von Infektionen und anderer Probleme erneut in die Kinderklinik muss, blicken sie optimistisch in die Zukunft. Und auch Kinderärztin Jessica Weber ist sehr zufrieden mit dem Kleinen: „Theo entwickelt sich sehr gut und seinem Alter entsprechend. Und er hat keine chronischen Erkrankungen davongetragen.“ „Er will sogar schon laufen und isst normal vom Tisch“, ergänzt die Mama. „Nur manchmal ist er ein bisschen zickig.“
Das Perinatalzentrum Level 1 am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern stellt die höchste Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene dar. Es bietet rund um die Uhr eine interdisziplinäre, fachlich kompetente und hochspezialisierte Betreuung an. Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unter der Leitung der Chefärzte Dr. med. Alexander Ast und Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kriebel kooperieren im Perinatalzentrum eng miteinander. Mehr Informationen gibt es hier.