Ovarialkarzinom – Risikofaktoren

In Deutschland erkranken pro Jahr rund 9.000 Frauen an Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Knapp 2 Prozent der Frauen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen – meist im fortgeschrittenen Lebensalter. Frühsymptome gibt es keine. Ein Erkennen des Ovarialkarzinoms im frühen Stadium ist deshalb häufig ein Zufallsbefund im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung.

Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch stellt das Alter der Patientin ein Risikofaktor dar, der Eierstockkrebs begünstigt. Die meisten Erkrankungen treten ab der 7. Lebensdekade auf. Darüber hinaus spielen hormonelle Einflüsse, Übergewicht und Vorerkrankungen wie Endometriose eine Rolle. Auch wenn bereits eine andere Krebserkrankung vorliegt, erhöht sich das Risiko für eine Krebserkrankung der Eierstöcke. Insbesondere bei Brustkrebs, Darmkrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs ist das der Fall.

Des Weiteren sind 30 Prozent der Frauen, die Eierstockkrebs bekommen, genetisch vorbelastet. Das heißt, es gibt bereits mehrere Krebserkrankungen in ihrer Familie und/oder sie weisen eine Genmutation auf, die ein Ovarialkarzinom begünstigt.

Diagnose von Eierstockkrebs

Veränderungen machen sich oftmals erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf bemerkbar. Das sind zum Beispiel:

  • Völlegefühl
  • Unterbauchschmerzen
  • Bauchspannen (Bauchumfangszunahme)
  • Leistungsminderung
  • Gewichtsabnahme
  • Veränderungen beim Urinieren oder beim Stuhlgang
  • vaginale Blutungen

Doch auch wenn diese Symptome auftreten, sind sie eher unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hinweisen.

Wenn Ihr Frauenarzt Sie aufgrund typischer Veränderungen der Eierstöcke in unser Gynäkologisches Krebszentrum überwiesen hat, bestellen wir Sie in unsere Spezialsprechstunde für gynäkologische Tumore ein. Hier machen wir zunächst eine Ultraschall-Untersuchung und setzen gegebenenfalls weitere bildgebende Verfahren wie CT oder MRT ein. Auch Blutuntersuchungen, inklusive der Bestimmung eines Tumormarkers, zählen zu unseren diagnostischen Maßnahmen. Im Rahmen der weiteren Diagnostik kann zudem eine Darmspiegelung (Koloskopie) oder Blasenspiegelung (Zystoskopie) notwendig sein.

Ovarialkarzinom – Therapie

Nach der durchgeführten Diagnostik diskutieren zertifizierte Experten in unserer Tumorkonferenz interdisziplinär das weitere Vorgehen. Gemeinsam legen sie das therapeutische Konzept fest. Sofern die Ovarialkarzinom-Erkrankung operabel ist, wird diese durchgeführt. Die Entfernung aller sichtbaren und tastbaren Tumoren ist das Ziel. Im Anschluss werden dann entsprechend dem Zelltyp und dem Ausbreitungsverhalten die folgenden Therapien festgelegt. Eine Bestrahlungstherapie ist beim Eierstockkrebs nicht gegeben, jedoch eine Systemtherapie. Häufig wird eine Chemotherapie kombiniert mit Antikörpertherapie empfohlen.

Da die Therapie des Ovarialkarzinoms für unsere Patientinnen häufig mit einem längerem Krankenhausaufenthalten verbunden ist, bieten wir frühzeitig eine psycho-onkologische Betreuung an. Ebenso spielen die Sozialdienste eine wichtige Rolle. Themen sind hier die Anschlussheilbehandlung oder auch Haushaltshilfen.