Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
Zervixkarzinom – Risikofaktoren
In den letzten Jahrzenten hat sich das Wissen über die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) deutlich verbessert. Entscheidender Faktor ist die Infektion mit so genannten Humanen Papillomaviren (HPV). Die Papillomaviren werden in „krebsverursachend“ und „nicht krebsverursachend“ unterteilt.
Die nicht krebsverursachenden Viren können unter anderem zu Warzen im Genitalbereich oder an der Haut führen. Die krebsverursachenden Formen können Gebärmutterhalskrebs aber auch Scheidenkrebs (Vulva-/Vaginalkrebs) auslösen. Männer wie Frauen sind ab der sexuellen Aktivität mehrheitlich infiziert. Seit einigen Jahren werden deshalb junge Menschen, die sexuell noch nicht aktiv sind, gegen krebsverursachende HPV-Viren geimpft. Mehr erfahren über die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts!
Diagnose von Gebärmutterhalskrebs
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird regelmäßig der PAP-Abstrich (Zellabstrich) sowie der HPV-Abstrich (Nachweis von HPV-Viren) angeboten. Abhängig von den Ergebnissen kann es notwendig sein, sich in einer sogenannten Dysplasie-Sprechstunde vorzustellen. In unserem Gynäkologischen Krebszentrum bieten wir eine solche Sprechstunde an. Hier untersuchen wir Sie mit spezialdiagnostischen Möglichkeiten (Kolposkopie, Färbungen am Muttermund) und nehmen gegebenenfalls schmerzfrei kleine Proben.
Dadurch ist es möglich, Frühformen des Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig zu erkennen. Sofern das Zervixkarzinom bereits klinisch aufgetreten ist, stellen sich in der Regel vaginale Blutungsauffälligkeiten ein: Zwischenblutungen, starke Periodenblutungen in den Wechseljahren aber auch Blutungen, die fleischwasserfarbenem Ausfluss ähnlich sind, können mögliche Anzeichen einer Gebärmutterhalserkrankung sein. Diese können zusammen mit Unterbauchschmerzen und Gewichtsabnahme auftreten.
Auch hier erfolgt zunächst die notwendige Diagnostik. Diese umfasst unter anderem die Probeentnahme, ggf. Narkoseuntersuchung mit Ausschabung, CT-Untersuchungen, MRT-Untersuchungen, Blasen- und Enddarmspiegelung.
Zervixkarzinom – Therapie
Sofern sich die Verdachtsdiagnose Gebärmutterhalskrebs durch Probenentnahmen bestätigt, legen wir entsprechend der Größe des Tumors, des histologischen Typs und der Ausbreitung die Therapieempfehlung im Tumorboard fest. Abhängig vom Tumorstadium fällt die Wahl auf eine primäre operative Therapie mit Anschlusstherapie (im Regelfall Chemotherapie und Bestrahlung) oder auf die primäre Systemtherapie.