Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)
Endometriumkarzinom – Risikofaktoren
Der Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) ist das Karzinom der Frauen des mittleren und höheren Alters. Mit knapp 12.000 Neuerkrankungen im Jahr ist dies die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitale. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Erkrankungshäufigkeit zu. Ähnlich wie bei Brustkrebs-Erkrankungen oder Eierstockkrebs-Erkrankung kann eine genetische Veranlagung und damit familiäre Häufung der Erkrankungen zugrundeliegen.
Das häufigste Symptom einer fraglichen Endometriumkarzinom-Erkrankung ist eine vaginale Blutung nach den Wechseljahren (Postmenopause). Diese muss abgeklärt werden. Aber auch vor der Menopause kann eine Blutungsstörungen auf ein entstehendes Endometriumkarzinom hinweisen.
Diagnose von Gebärmutterkörperkrebs
Bei Verdacht auf Gebärmutterkörperkrebs erfolgt in der Regel eine sogenannte diagnostische Hysteroskopie mit fraktionierter Abrasio. Das heißt, die Gebärmutter wird gespiegelt und es wird eine Ausschabung des Gebärmutterkörpers und des Gebärmutterhalses durchgeführt. Dies ist ein ambulanter minimal-invasiver Eingriff, der über den Gebärmutterhalskanal vaginal durchgeführt wird. Hier wird eine kurze Narkose notwendig. Die Patientin geht am gleichen Tag nach Durchführung des Eingriffs nach Hause.
Bestätigt sich die Verdachtsdiagnose führen wir ähnlich wie bei anderen Genitalkrebserkrankungen weitere diagnostische Maßnahmen durch, zum Beispiel eine Computertomografie von Bauch und Lunge oder manchmal auch ein MRT des kleinen Beckens.
Endometriumkarzinom – Therapie
Die Therapie besteht in der Regel in einem operativen Eingriff. Häufig können wir diesen bei einer beginnenden Endometriumkarzinom-Erkrankung minimal-invasiv durchführen. Dabei entfernen wir die Gebärmutter und die noch vorhandenen Eierstöcke.
Sofern es keine Fernmetastasen, Tochtergeschwülste außerhalb der Gebärmutter oder auffällige Lymphknoten gibt, kann es manchmal notwendig sein, die sogenannten Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) mit zu entfernen. Hierfür spritzen wir der Patientin in Narkose zu Beginn der Operation einen fluoreszierenden Farbstoff (ICG) in den Gebärmutterhals. Dieser breitet sich dann über die Lymphbahnen im Bereich hinter dem Bauchfell aus. Mit einer Spezialkamera könnn wir nun im minimal-invasiven Operationsverfahren den Abfluss der ersten Lymphknoten darstellen und entfernen. Sofern diese tumorzellfrei sind, sind die dahinterliegenden Lymphknoten ebenfalls tumorzellfrei. Dieses Verfahren gibt zum einen onkologische Sicherheit. Zum andere bleibt die Entfernung der Lymphknoten minimal-invasiv und schonend für die zu operierende Patientin.
Sofern minimal-invasiv vorgegangen werden kann, bieten wir in unserem Gynäkologischen Krebszentrum zwei Operationsvarianten an: die klassische laparoskopische minimal-invasive Operation und die robotische Operation mit dem DaVinci-Roboter. Bei fortgeschrittenen Endometriumkarzinomen und Metastasen außerhalb der Gebärmutter führen wir häufig einen Bauchschnitt (Längsschnitt) durch. Ziel ist es, möglichst alle befallenen Bereiche bzw. Organe zu erreichen und die Tochtergeschwülste zu entfernen.