Vulvakarzinom – Risikofaktoren

Analog zum Gebärmutterhalskrebs gilt auch beim Schamlippenkrebs eine HPV-Infektion oder die Erkrankung „Lichen sclerosus” als Risikofaktor. Das ist eine primär gutartige Gewebsveränderung, die sich über die Jahre in Richtung Krebserkrankung verändern kann. Das typische Alter der Vulvakarzinom-Patientinnen ist in der 6. Lebensdekade und aufwärts. Aber auch jüngere Frauen können an Schamlippenkrebs erkranken, da die HPV-Infektion in der Regel bereits in jungen Jahren stattfindet.

Diagnose von Schamlippenkrebs

Sofern es zu der Verdachtsdiagnose einer Schamlippenerkrankung kommt, ist eine Vorstellung in der Dysplasiesprechstunde unseres Gynäkologischen Krebszentrums Kaiserslautern sinnvoll. Hier können wir dann meist schmerzfrei Proben der betroffenen Bezirke entnehmen und mit Hilfe der pathologischen Befundung einordnen.

Sofern sich die Verdachtsdiagnose eines Vulvakarzinoms bestätigt, erfolgt die sogenannte Umfelddiagnostik. Das bedeutet in der Regel, dass wir eine CT-Untersuchung von Thorax/Abdomen und eine MRT-Untersuchung des kleinen Beckens machen. Die Befunde werden dann im Tumorboard besprochen und das weitere Vorgehen in der Therapie des Vulvakarzinoms festgelegt.

Vulvakarzinom – Therapie

Die operative Therapie des Schamlippenkrebses beinhaltet die komplette Resektion des betroffenen Areals. Das heißt, wir entfernen den Tumor komplett. Hier ist es wichtig, einen ausreichenden Sicherheitsabstand mit zu erfassen, um das Risiko eines Wiederauftretens (Rezidiv) der Krebserkrankung minimal zu halten. Der Operateur entfernt bewusst größere Bezirke.

Sofern die Bildgebung (Ultraschall, MRT etc.) einen unauffälligen Lymphknotenstatus ergibt, kann hier mit der Sentinel-Lymphknotenentfernung (ICG-Appilkation in den Schamlippentumor) der Wächterlymphknoten gewonnen werden. So gewährleisten wir onkologische Sicherheit.

Entsprechend dem Stadium des Schamlippentumors legen wir nun in der Folge Therapien von der Nachsorge bis hin zur Radio-Chemotherapie fest.