Chronische Entzündung (Sinusitis)

Rund 3 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Als chronisch gilt die Entzündung dann, wenn sie länger als 2 bis 3 Monate andauert. Beschwerden sind lang anhaltender Geruchsverlust (Anosmie), chronischer, meist wässriger Schnupfen (Rhinorrhoe), Sekretfluss in den Rachen (post nasal drip) sowie dauerhafter, dumpfer Druck über den Nebenhöhlen oder hinter den Augen.

Begünstigende Faktoren einer chronischen Nebenhöhlenentzündung

Faktoren, die die Entwicklung einer chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung begünstigen, sind unter anderem anatomische Besonderheiten, Nasenpolypen oder auch allergische Entzündungen der Nasenschleimhaut. Folge ist eine Verlegung der natürlichen Öffnungen der Nasennebenhöhlen und somit ein behinderter Abtransport von Schleim.

Sinusitis-Diagnose per Endoskopie

Die Diagnose einer chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung können wir mittels der beschriebenen Symptomatik, einer endoskopischen Untersuchung der Nase und gegebenenfalls ergänzenden bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie (CT) stellen.

Operative Behandlung chronischer Nasennebenhöhlen-Entzündungen

Wenn die medikamentöse Therapie mit Antibiotika und lokalen oder systemischen Kortisonpräparaten bei einer chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung versagt, empfehlen wir eine Operation. Es gibt enge anatomische Beziehungen zu lebenswichtigen Strukturen wie der Schädelbasis mit angrenzenden Hirnhäuten, der Augenhöhle und zu großen Blutgefäßen. Verletzungen dieser Strukturen müssen daher bei der operativen Behandlung der Sinusitis unbedingt vermieden werden.

Hohe Genauigkeit durch computergestützte Navigationssysteme

Um die Sicherheit dieser Operationen zu erhöhen, wurden computergestützte Navigationssysteme entwickelt. Diese stellen dem Operateur mit hoher Genauigkeit die oben geschilderten Nachbarstrukturen der Nasennebenhöhlen dar. Zudem führen wir vor dem Nasennebenhöhlen-Eingriff eine Computertomografie des Schädels durch. Vor Beginn der Operation werden diese Daten auf den Rechner des Navigationsgerätes geladen. Der Kopf des Patienten wird mittels Manschetten auf dem Operationstisch fixiert und seine Gesichtsoberfläche wird mittels Navigationssonde nachgezeichnet.

Nach Abgleich mit der Software ist es möglich, jeden Punkt des Operationsgebietes mit einer Referenzsonde und einer Genauigkeit von 1 bis 2 Millimetern zu erfassen. Die Spitze des Instrumentes wird auf dem Monitor mit einem Kreuz angezeigt. Der Operateur kann jetzt jederzeit die genaue Position seines Instrumentes in den Nasennebenhöhlen mit dem Navigationsgerät überprüfen.

Navigationssysteme reduzieren Risiko bei Nebenhöhlen-OPs

Auf diese Weise wird die Orientierung in den Nasennebenhöhlen deutlich erleichtert. Ein risikoärmeres operatives Vorgehen mit geringeren Komplikations- und Nachblutungsrisiken wird ermöglicht. Vor allem nach vorausgegangenen Operationen ist aufgrund von Vernarbungen und veränderter Anatomie die Navigation sehr hilfreich, um eine bessere Orientierung zu bieten.

In unserer HNO-Klinik führen wir seit mehreren Jahren navigationsgestützte Nasennebenhöhlen-Operationen erfolgreich durch. Wir verfügen seit 2011 über ein hochmodernes elektromagnetisches Navigationssystem, mit dem wir mittlerweile zahlreiche Patienten selbst bei schwierigsten anatomischen Verhältnissen erfolgreich operieren konnten.