Kliniken fordern bezahlbare Parkplätze für ihre Mitarbeitenden
Betriebsräte von Westpfalz-Klinikum und Pfalzklinikum überreichen Unterschriftenliste
Kaiserslautern. Westpfalz-Klinikum und Pfalzklinikum haben seit Jahren große Schwierigkeiten, den Bedarf an Parkplätzen für ihre Mitarbeitenden zu decken. Doch nun verschärft sich die Lage weiter durch einen Beschluss des Stadtrats, den Verkehr in der Innenstadt zu limitieren und die Parkgebühren zu erhöhen.
„In dieser Entscheidungsfindung waren die Interessen der Kliniken und ihrer Mitarbeiter mit Sicherheit nicht Gegenstand der Beratungen“, sagte Leonel Alves, Vorsitzender des Betriebsrates am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern. Um seine Forderung nach einer Lösung des Problems zu bekräftigen, überreichte er Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel am heutigen Tag (04. Mai 2022) eine Unterschriftenliste. Darauf haben über 1.000 Angestellte unterschrieben.
Als größter Arbeitgeber der Stadt Kaiserslautern mit mehr als 3.000 Beschäftigten hat das Westpfalz-Klinikum bereits Stellplätze in großer Anzahl angemietet. Und auch das Pfalzklinikum stellt zahlreiche Parkplätze zur Verfügung. Dennoch gibt es viele Mitarbeitenden, die in den umliegenden Straßen parken müssen. „Sie müssen davon ausgehen, dass eine vollzeitbeschäftigte Person dadurch Mehrkosten von bis zu 500 Euro pro Jahr“, ergänzt Hans-Joachim Walter, freigestelltes Personalratsmitglied im Pfalzklinikums. „Das ist schon enorm.“
Kliniken sind 24/7-Betriebe mit entsprechenden Arbeitszeitmodellen. Infolgedessen kommen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) oder Mobilitätsalternativen nur bedingt in Frage. „Wir befürchten, dass die Verschlechterung der Rahmenbedingungen zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels führt“, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Alves. Denn viele Bewerber erkundigten sich explizit nach Parkplätzen, ÖPNV oder anderen Alternativen.
Das Personalratsmitglied des Pfalzklinikums resümiert: „Wir können das Bestreben des Stadtrats nach weniger Verkehr in der Innenstadt nachvollziehen. Aber wir bitten um eine Lösung, die die Interessen der Stadt und die unserer Mitarbeitenden in Einklang bringt.“