Experten für Gefäßzugänge
Zertifiziertes Shuntzentrum Kaiserslautern steht für höchstmögliche Qualität in der Versorgung von Dialyse-Patienten
Kaiserslautern. Das Shuntzentrum des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern ist eines von 3 Zentren in Rheinland-Pfalz, bei bundesweit 39 Zentren, die die hohen Anforderungen der beteiligten Fachgesellschaften im Hinblick auf Qualifikation, Qualität und Anzahl durchgeführter Shunteingriffe erfüllen und den Zertifizierungsprozess erfolgreich bestanden haben. „Mit der Etablierung unseres Shuntzentrums haben wir einen Meilenstein in der Behandlung nierenkranker Patienten vor oder unter der Dialyse erreicht“, sagt Zentrumsleiter Prof. Dr. med. Manfred Dahm.
Ein Shunt ist eine chirurgisch angelegte Gefäßverbindung zwischen Schlagader (Arterie) und Vene, die meist an einem Arm angelegt wird und vor allem bei Patienten die der künstlichen Niere bedürfen. Der höhere Blutdruck in der Schlagader führt zu einer Aufdehnung der Vene, sodass diese leicht punktiert werden kann. Damit ist ein einfacher Zugang für die Dialyse möglich. „Als unmittelbarer Gefäßzugang ist der Shunt für Dialyse-Patienten von allergrößter Bedeutung – sowohl für die Durchführung der Nierenersatztherapie als auch für den Erhalt der Lebensqualität“, so Dr. med. Erich Haußmann, Leitender Oberarzt der Gefäßchirurgie.
Das Shuntzentrum wurde bereits 2023 zertifiziert. Interdisziplinär werden pro Quartal rund 550 nierenkranke Patienten behandelt, davon rund 150 Patienten mit Hämodialyse. Im letzten Jahr wurden 120 Eingriffe zur Shuntanlage oder zur Shuntrevision durchgeführt, die fast jeder Shuntpatient im Laufe seines Lebens benötigt. Bei der Versorgung der Patienten kooperieren im Shuntzentrum des Westpfalz-Klinikums Nephrologen, Gefäßchirurgen, Anästhesisten, Intensivmedizinern und Dialysepraxen eng miteinander.
Die Experten im Shuntzentrum führen sowohl die Erstanlage von Dialyseshunts als auch komplizierte Revisionseingriffe in hoher Zahl durch. „Höchstmögliche Qualität in der chirurgischen Anlage, der Pflege und der Funktionsüberwachung eines Shunts sind von großer Wichtigkeit, ebenso ein zeitnahes Erkennen und Behandeln von Komplikationen wie zum Beispiel Thrombenbildung, Gefäßveränderungen oder Shuntinfektionen“, sagt Dr. med. Thomas Rath, Leitender Arzt der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin.
Die Eingriffe erfolgen meist ambulant oder kurzstationär. Patienten werden von den Voruntersuchungen über die persönliche Beratung und die gefäßchirurgische Shuntanlage bis zur Nachsorge betreut. Darüber hinaus gewährleistet das Shuntzentrum eine 24-Stunden-Bereitschaft erfahrener Operateure.
Das Shuntzentrum ist Teil des Gefäßzentrums am Westpfalz-Klinikum, in dem das gesamte Spektrum der Gefäßmedizin behandelt werden kann. Dies ist für die Patienten wichtig, da nierenkranke Patienten oft auch an einer Gefäßerkrankung leiden.