Baby Watch ermöglicht Familien digitalen Kontakt zur neonatologischen Intensivstation

Kaiserslautern. Ab sofort bietet das Westpfalz-Klinikum Eltern von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen die Möglichkeit, ihr Baby auch von zu Hause zu beobachten. Seit April sind an 8 Kinderbettchen auf der Intensivstation für Frühgeborene Kameras installiert. Das System soll helfen, Beziehungen aufzubauen, Bindungen zu stärken und Eltern zu beruhigen.

„Bislang bieten nur wenige Krankenhäuser diesen Baby-Watch-Service an“, sagt Jessica Weber, Oberärztin der neonatologischen Intensivstation in Kaiserslautern. „Umso glücklicher sind wir, dass uns der Förderkreis kranker Kinder Kaiserslautern dieses kostspielige System finanziert hat.“

Gerade Frühgeborene verbringen in der Regel einen längeren Zeitraum auf der Intensivstation. Da kommt der erste Kontakt mit den Geschwistern oder den Großeltern oft erst dann zustande, wenn das Baby nach Hause entlassen wird. Mit der Kamera am Babybettchen haben jetzt Geschwister und Großeltern Gelegenheit, über das Handy, Tablet oder den Laptop das neue Familienmitglied kennenzulernen und eine Bindung aufzubauen.

„Wir haben auch schon Müttern, die nach der Geburt eine gewisse Zeit auf der Intensivstation verbringen mussten, über Baby Watch eine digitale Verbindung mit ihrem Neugeborenen ermöglicht“, berichtet Dr. Weber. „Das ist für die Psyche der Mutter und den Heilungsprozess immens wichtig und kommt sehr gut an.“

Als die Kinderklinik die Anfrage zur Förderung dieses Projektes an den Förderverein kranker Kinder herantrug, zögerte der Vorstand des Vereins nicht lange. „Wir waren schnell davon überzeugt, dass es ein sinnvolles System ist, das den Eltern, aber auch den anderen Familienmitgliedern helfen wird“, sagt Schatzmeisterin Iris Benz-Rothe. Den Investitionsbetrag von 21.500 Euro übernahm der Förderverein komplett.

Darüber hinaus hat der Verein in der Vergangenheit bereits viele andere Projekte der Kinderklinik finanziell gefördert: von Spielgeräten über Beistellbetten für Erwachsene bis hin zu Ultraschallgeräten. Auch die komplette Ausstattung und Anmietung einer Elternwohnung, die Eltern mit einem langen Anfahrtsweg kostenfrei für die Zeit ihrer stationär zu behandelnden Kindern zur Verfügung steht, ist dank des Fördervereins möglich.