Wenn wir neurobiologische Erkenntnisse zu Grunde legen, können wir vier Bereiche erkennen, die allgemein für unser Wohlergehen und unsere Zufriedenheit relevant sind:

  • Positive Gefühlserlebnisse
  • Entspannung
  • Ernährung
  • Bewegung

Positive Gefühlserlebnisse und Entspannung

In den im Folgenden aufgelisteten Übungen (Hilfreiche Übungen zur Bewältigung krankheitsbedingter Belastungen) finden Sie hoffentlich einige für Sie passende Anregungen um positive Gefühlserlebnisse hervorzurufen und sich zu entspannen. Probieren Sie aus und achten Sie darauf, dass Sie täglich eine Übung davon nutzen, die Sie positive Gefühle spüren lässt. Auch eine Entspannungsübung sollte in den Tagesablauf fest integriert werden.

Als Menschen sind wir soziale Wesen. Daher liegt in der Pflege sozialer Kontakte für uns eine weitere wichtige Quelle für positive Gefühlserlebnisse. Planen Sie also ganz bewusst Kontakte mit Menschen, die Ihnen gut tun. Das kann die feste Verabredung zum Kaffee am Sonntag sein, der gemeinsame Spaziergang oder einfach mal eine kurze Nachricht jeden Tag.

In diesem Zusammenhang sollten Sie auch auf vielleicht immer wieder auftauchende Grübelgedanken achten. Es wäre völlig normal, dass in einer Ausnahmesituation wie einer Krebserkrankung immer wieder Grübelgedanken aufkommen. Allerdings drehen sich diese meist im Kreis, lassen uns also keine Lösung finden und verursachen eher unangenehme Gefühle. Stoppen Sie also Grübelgedanken! Hierzu kann eine Übung aus dem Bereich der Achtsamkeit hilfreich sein oder auch Ablenkung mit Hilfe von Dingen, die Sie gerne machen.

Auch das bewusste Genießen löst positive Gefühle in uns aus. Fragen Sie sich also, was für Sie im Alltag Genussmomente sind. Welche Situationen erleben Sie als angenehm? Welche Aktivitäten? Welcher Duft oder welcher Geschmack ist ein Genuss für Sie? Das können ganz kleine Dinge sein wie die Lieblings-Körperlotion oder eine Tasse guter Kaffee, schöne Musik hören, ein Stück Schokolade essen, in Ruhe ein Buch lesen oder eine Kerze anzünden.

Machen Sie sich am besten eine Genuss-Liste und sorgen Sie dafür, dass Sie täglich etwas von Ihrer Liste in die Tat umsetzen und genießen. Vielleicht kennen Sie das Pfadfindermotto: „Jeden Tag eine gute Tat.“ Im Falle der Genussmomente geht es darum, sich selbst jeden Tag etwas Gutes zu tun.

Ernährung

Was den Bereich der Ernährung betrifft, hat eine ausgewogene und gesunde Ernährung einen wichtigen Stellenwert. Ebenso darf aber auch hier der Genuss nicht zu kurz kommen. Auch das Genießen bestimmter Lebensmittel, die Sie gerne mögen, trägt zum persönlichen Wohlbefinden bei und steigert die Lebensqualität. Wie so oft kommt es auf die Balance an. Häufig geht mit der Krebserkrankung ein Gewichtsverlust einher. Dann könnte eine gezielte Nahrungsunterstützung den Gesundheitszustand positiv beeinflussen. Hierzu berät Sie Ihr behandelnder Arzt.

Auch wenn es keine spezielle „Krebsdiät“ gibt, die den Tumor heilt, kann die Ernährung das persönliche Wohlbefinden fördern und auch das für uns Menschen so wichtige Gefühl stärken, aktiv etwas zur Verbesserung unserer Situation tun zu können.

Ausführliche Informationen zum Thema Ernährung bei Krebs finden Sie beispielsweise auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes oder der Krebshilfe.

Bewegung

Was das Thema Sport und Bewegung betrifft wissen wir aus wissenschaftlichen Studien, dass Bewegung nicht nur eine effektive präventive Maßnahme zur Reduktion des Erkrankungsrisikos ist, sondern auch bei einer bestehenden Krebserkrankung hilft. Durch Sport können Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder antihormonellen Therapie reduziert, die Leistungsfähigkeit und damit auch das Selbstwertgefühl gesteigert werden. All diese Aspekte helfen insgesamt, die Lebensqualität zu verbessern. Dass Stress und Anspannung durch Bewegung reduziert werden, ist ein ebenso wichtiger Punkt im Umgang mit einer schweren Erkrankung. Insofern ist auch eine Verbesserung des psychischen Befindens durch Sport möglich.

Die Intensität des für Sie passenden Bewegungsprogramms sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen, um auch hier die richtige Balance zu finden und nicht durch ein zu viel des Guten in die Überforderung zu geraten. Manchmal ist auch aufgrund gerade durchgeführter Therapiemaßnahmen oder Beeinträchtigungen wie Infektionen oder Blutgerinnungsstörungen eine Sportpause erforderlich. Besprechen Sie also Ihr Sportproramm mit Ihrem behandelnden Arzt, um sich damit sicher zu fühlen und Spaß an der Bewegung zu haben. So sind dann auch durch das Bewegungsprogramm wieder positive Gefühlsmomente möglich.

Ausführlichere Informationen zum Thema Sport und Krebs finden Sie unter anderem auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes Bewegung und Sport, Sport und Bewegung nach Krebs oder der Krebshilfe.

Von einem der Urväter der Medizin, dem griechischen Arzt Hippokrates (460 -370 v. Chr.), stammt der Satz: „Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundung gefunden.“ Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen unserer Zeit geben ihm weitgehend Recht.